Audiodatenbearbeitung (Wave Editing)

Bei der Audiodatenbearbeitung (wave editing) bearbeiten Sie nicht mehr die Objekte im virtuellen Projekt, sondern die auf Ihrer Festplatte gespeicherten Audiodateien selbst. Diese Art der Audiobearbeitung nennt man auch „destruktiv“ oder „Offline-Bearbeitung“.

Audio-Objekte beziehen sich auf Audiodateien, die im Hintergrund geöffnet sind. Sie verweisen auf die Audiodaten und enthalten Arbeitsanweisungen, wie diese Daten verarbeitet werden sollen, also welche Audiodaten aus der Datei verwendet werden und wie diese mit Effekten bearbeitet werden.

In Sequoia können daher generell auch alle einfachen Bearbeitungen an einzelnen, fertigen Audiodateien wie Kürzungen, Schnitte, Mastering, in anderen Worten: die klassischen Einsatzgebiete eines Wave-Editors, in einem virtuellen Projekt erfolgen. Laden Sie ihre Audiodatei in ein Projekt, nehmen Sie die nötigen Bearbeitungen am Objekt vor und exportieren Sie das Projekt wieder in eine Audiodatei.

Bei bestimmten Anwendungsfällen kann es aber trotzdem schneller und unkomplizierter sein, das Audiomaterial direkt zu bearbeiten: Zum Beispiel, wenn fertig gemischte Audiodateien nur gekürzt werden sollen oder aufgenommenes Rohmaterial vorab geschnitten werden soll, das Audiomaterial also bewusst auf der Festplatte verändert werden soll, um Speicherplatz zu gewinnen und mit kleineren Dateien performanter zu arbeiten. Die zusätzlichen Arbeitsschritte: Anlegen eines Projekts, Import der Datei und abschließender Export entfallen dabei.

Auch für in einem virtuellen Projekt benutzte Audiodateien kann es manchmal hilfreich sein, direkt auf die Audiodaten zuzugreifen. Ein Beispiel: Sie haben eine Aufnahme durchgeführt, verschiedene Takes zusammen geschnitten und im Ergebnis eine große Anzahl Objekte, die auf die selbe Audiodatei zugreifen. Nun entdecken Sie ein Störgeräusch, das die gesamte Aufnahme betrifft. Sie müssten nun, bei rein virtueller Arbeitsweise, an jedem Objekt separat Bearbeitungen vornehmen, um das Störgeräusch zu beseitigen. Da ist es an dieser Stelle einfacher, direkt die Audiodatei z. B. mit dem FFT-Filter zu bearbeiten. Danach benutzen alle Objekte das korrigierte Material.

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