Dithering

In diesem Dialog können Sie den Typ des Dithering festlegen und weitere Einstellungen für das Dithering vornehmen.

Dithering-Modus:

  • Kein Dithering, mathematische Rundung: In diesem Modus erfolgt die Konvertierung der Samplewerte durch Rundung ohne Dithering.

  • Dithering mit linear verteiltem Rauschen: In diesem Modus erfolgt die Konvertierung mit Dithering durch ein Rauschen, bei dem alle Amplitudenwerte im Durchschnitt gleich häufig auftreten.

  • Dithering mit dreieckförmig verteiltem Rauschen (Standard-Dithering): In diesem Modus erfolgt die Konvertierung der Audiodaten von 32 Bit Float durch Dithering mit einem Rauschen, bei dem die Amplitudenwerte dreieckförmig verteilt sind. Dabei treten häufiger Werte im mittleren Bereich und seltener die Maximal- bzw. Minimalwerte auf. Dieses Dithering erzeugt meist dezentere Ergebnisse als lineares Dithering. Das Rauschen wird hier nicht durch das Signal moduliert, so dass ein ausklingendes Signal in einem konstanten Rauschsignal untergeht.

  • Dithering-Tiefe in Bits: Die Stärke des Rauschens kann durch den Parameter Dithering-Tiefe in Bits eingestellt werden. Damit können Sie festlegen, wie viele Bits der resultierenden 16 Bit vom Dithering betroffen sein sollen. In den meisten Fällen werden Werte zwischen 0.5 und 2 gute Ergebnisse bringen. Erhöhen Sie den Wert immer soweit, bis keine Störeffekte mehr hörbar sind.

    Natürlich gibt es keine halben Bits, so dass der Standardwert 0,5 zunächst merkwürdig erscheint. Da aber das Rauschen zum Nutzsignal addiert wird, bewirkt dieser Wert, dass das letzte Bit des resultierenden Samplewerts vom Dithering betroffen ist.

POW-r Dithering / Smart Dithering:

  • POW-r #1 (Dithering): Hier wird eine spezielle Dithering-Kurve zur Verminderung des Quantisierungsrauschens benutzt.

  • POW-r #2 (Noise Shaping): Hier wird Noise Shaping über einen großen Frequenzbereich benutzt, womit der nutzbare Dynamikumfang um 5-10 dB ausgedehnt werden kann.

  • POW-r #3 (Noise Shaping): Hier wird zusätzlich optimiertes Noise Shaping benutzt, welches den Dynamikumfang im Frequenzbereich zwischen 2kHz und 4 kHz um 20dB erweitern kann. Auf diesen Frequenzbereich reagiert das menschliche Ohr mit der größten Empfindlichkeit.

    Noise Shaping minimiert die Fehler, die durch die Quantisierung erzeugt werden, indem das Quantisierungsrauschen im Spektrum auf oberhalb von 10 kHz verschoben wird, in den Bereich, auf den das menschliche Ohr weniger empfindlich reagiert.

Welcher Dithering-Modus am besten klingt, hängt stark vom Audiosignal ab.

POW-r Dithering beim Playback nur für Master-Ausgänge verwenden, für andere Ausgänge Standard-Dithering nutzen: Wenn Sie diese Option wählen, werden nur die Master-Ausgänge mit dem ausgewählten POW-r Dithering-Algorithmus gedithert. Für die Einzelausgänge hingegen wird das Standard-Dithering – Dithering mit dreieckförmig verteiltem Rauschen – verwendet.

16 Bit Genauigkeit der Ausgabe erzwingen (CD Mastering Qualität abhören): Wenn Sie diese Option aktivieren, wird ein Dithering bei der Audiowiedergabe auch dann durchgeführt, wenn die Audioausgabe höhere Bitauflösungen unterstützt. Damit können Sie das Projekt so abhören, wie es am Ende auf CD klingen wird.

Smart Dithering beim Export / CD Brennen (Abschalten des Dithering in Abhängigkeit vom Audiomaterial)

  • Für WAV-Dateien: Diese Option ist voreingestellt. Dabei wird beim 16 Bit Export und CD-Brennen nur dann gedithert, wenn die Bit-Tiefe von 16 Bit abweicht. Auch bei Stille wird nicht gedithert.

  • Für virtuelle Projekte: Diese Option ist standardmäßig ausgeschaltet. Auch hier findet das Dithering nur Anwendung, falls die Bit-Tiefe von 16 Bit verschieden ist.

  • Grenzwert für Abschalten des Dithering (Autoblack): Hier legen Sie den Schwellwert fest, unterhalb dessen kein Dithering-Rauschen hinzugefügt wird.

Was ist Dithering?

Sequoia verarbeitet Audiosignale intern mit einer Genauigkeit von 32bit Float. Beim Umwandeln in Audiodaten in eine niedrigere Bitauflösung, zum Beispiel beim Export in 16bit Audiodateien oder beim Brennen auf CD muss das Audiosignal quantisiert werden. Statt eines sehr genauen Wertes, dessen Genauigkeit auch unabhängig von seiner Größe ist, wird der Samplewert zwischen seinem Maximalwert und 0 auf einen festen Wertebereich ganzzahliger Werte abgebildet. Das funktioniert für normale Pegel sehr gut und ohne einen hörbaren Unterschied. Bei sehr kleinen Pegeln kommt es dabei aber zu Klangverzerrungen, die entstehen, wenn bei der Konvertierung beim niedrigsten Bit durch Rundung entschieden werden muss, wie der Samplewert codiert werden soll. Es entsteht ein sehr leises, aber gerade in der Ausklingphase von Aufnahmen gut hörbares, sogenanntes „Quantisierungsrauschen“.

Sehr deutlich hören kann man Quantisierungsrauschen z. B. bei Kinderspielzeugen mit Tonausgabe, in denen Samples mit sehr niedrigen Bittiefen von 8 oder 4 bit verwendet werden.

Um diesen Effekt zu maskieren, wird beim Dithering wird dem Audiosignal normales Rauschen (Zufallswerte) mit einem sehr geringen Pegel gefügt. Dadurch gehen beim Quantisieren sehr leise Signale beim Abklingen stufenlos in „natürliches“ Rauschen über, das sehr viel angenehmer und unauffälliger klingt.

Für jeden Exportvorgang können Sie individuelle Einstellungen für das Dithering festlegen. Mehr Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt Exportieren!