Broadcast Wave Manager

Die Brodcast Wave Extension ermöglicht es Ihnen, Informationen über eine Audiodatei als Metadaten in einer als als „Chunk“ bezeichneten Erweiterung des Wave-Format (Broadcast-Wave-Format, kurz BWF) in der Datei selbst zu speichern. Diese Metadaten können Sie grundsätzlich proprietär einsetzen, empfehlenswert ist allerdings die Beachtung der jeweils von EBU und SMPTE ausgegebenen Normen.

Wave-Projekt: Links wird eine Liste der in Ihrem Projekt enthaltenen Wave-Dateien dargestellt. Um Informationen zu einer Datei hinzufügen oder diese anzuzeigen, klicken Sie auf die Datei. Die dazugehörigen BWF-Informationen werden dann rechts im Dialog angezeigt. Für neu aufgenommenes Audiomaterial können Sie Metadaten angeben, die in die Broadcast Wave Extension geschrieben werden sollen.

Diese Metadaten können später ausgelesen oder extrahiert werden und für weitere Zwecke – wie die Verwaltung der Audiodateien in Datenbanken – verwendet werden.

Der Eintrag Voreinstellung für neue Audiodateien enthält alle Angaben, die innerhalb des Projekts für neu erstellte Audiodateien verwendet werden sollen.

Mit Speichern schreiben Sie die BWF-Daten in die ausgewählte Datei, Alle speichern schreibt alle Änderungen, die im Dialog an den Metadaten vorgenommen worden sind, in die Dateien.

Die folgenden Metadaten lassen sich als BWF-Daten speichern:

  • Dateibeschreibung: Das ist ein frei benutzbares Textfeld (maximal 256 ASCII-Zeichen).

  • Originator: Dieses Feld (maximal 32 Zeichen) enthält Angaben zur Herkunft der Datei, beispielsweise die Bezeichnung des Produzenten.

  • Originator Referenz: Dieses Feld (maximal 32 Zeichen) wird vom Originator festgelegt. Das kann z. B. eine interne Referenznummer sein. Im Bereich der EBU ist hier eine Empfehlung gemäß EBU Recommendation R99-1999 gültig, wie dieses Feld aufgebaut sein soll. Um dem Eintrag diese Eigenschaft zuzuweisen, aktivieren Sie die Option USID Format. Danach können Sie den Eintrag gemäß der EBU-Empfehlung formatieren.

  • Datum: Hier wird das Datum der Dateierzeugung angezeigt, welches auch bearbeitet werden kann, z. B. wenn Audiomaterial zum ersten Mal als Datei gespeichert wurde, jedoch die Aufnahme schon einige Zeit zurückliegt und dieses Datum als Referenz gelten soll. Wird der Eintrag im BWF-Manager bearbeitet, ist dieser Wert unabhängig vom Datum der Datei auf der Festplatte.

  • Zeit: Hier wird die Zeit bei der Erzeugung der Datei angegeben. Diese wird, wie das Datum, automatisch aus den Dateieigenschaften erstellt, kann aber ebenfalls nachträglich bearbeitet werden.

  • ISRC: Geben Sie hier den ISRC-Code der Datei ein. Dabei handelt es sich um eine 12-stellige Kennnummer, die bestimmte Informationen wie Ursprungsland des Labels, Betriebsnummer des Labels, Jahr und eine fortlaufende Titelnummer enthält. Der ISRC wird zur Identifizierung und Abrechnung von Musiktiteln in der Musikindustrie verwendet. Beachten Sie auch die Hinweise im Anschluss im Import und Export des ISRC in und von CD Tracks.

  • Timestamp: Hier wird der in der BWF Extension gespeicherte Timestamp angezeigt. Das ist der Projekt-Timestamp bei Aufnahme der Datei. (Er wird an anderer Stelle in Sequoia auch als Originalposition des Objekts bezeichnet). In anderen Anwendungsfällen kann dieser Timestamp eine Information über die Uhrzeit der Aufzeichnung geben. Mit der Schaltfläche Bearbeiten… können Sie den Timestamp bearbeiten oder aus der Objektposition übernehmen. Sie können auch allen Audiodateien den Timestamp aus den Objektpositionen zuweisen oder oder die Timestamp-Zuweisung rückgängig machen.

  • Unique Material Identifier (UMID): Die Spezifikationen für UMID sind von der SMPTE (Society of Motion Picture and Television Engineers) festgelegt. Ein entsprechendes Dokument trägt die Code-Nummer SMPTE 300M-2000. Wir empfehlen diese Richtlinie zu beachten, sowie die für Ihren Anwendungsfall individuell zu treffenden Vereinbarungen zur Verwendung der UMID vor Benutzung dieses Features festzulegen. Die Verwendung der UMID ist für ein gültiges BWF nicht zwingend erforderlich.

  • Lautheit: Mit dieser Schaltfläche können Sie die Loudness der Audiodatei in die BWF-Metadaten eintragen lassen. Wählen Sie Lautheits-Metadaten automatisch aktualisieren um diese Angaben bei Änderungen am Audiomaterial der Wave-Datei automatisch aktualisieren zu lassen.

  • Coding History: Neben den Angaben zum Format der Datei (A: Codierung, z. B. PCM; F: Samplerate; W: Bittiefe; B: Bitrate; dieser Wert wird nur bei nichttransparent codiertem Material wie MPEG oder MP3 benutzt; M: Kanalanzahl) enthält jeder Eintrag dieses Feldes einen Wert T. Dies ist eine Zeichenkette ohne Komma, in dem zum Beispiel die Seriennummer der aufnehmenden Analogbandmaschine, Codecs, Dither-Typen, AD-Wandler oder besondere auf die Datei angewendete Signalbearbeitungen wie Denoising eingetragen werden können.

    Wenn in Sequoia eine Datei aufgenommen wird, erfolgt ein Eintrag. Wenn diese Datei dann erneut bearbeitet wurde, z. B. durch Bittiefen-Reduktion oder MPEG-Codierung, wird ein weiterer Eintrag hinzugefügt.

    Die Verwendung der Coding History ist in der EBU-Empfehlung R98-1999 geregelt.

Erweiterte Optionen

Unter Erw. Optionen gibt es einige zusätzliche Optionen:

  • Lautheits-Metadaten automatisch aktualisieren: Hier können Sie die Loudness-Metadaten in BWF-Dateien automatisch aktualisieren. Dies entspricht der Option unter der Schaltfläche Loudness.

  • BWF-Grafikdaten in Wave-Dateien speichern: Wenn Sie diese Option aktivieren, erzeugt Sequoia einen „Peak-Chunk“, der die Grafikinformationen als Metadaten in der Datei speichert. Normalerweise werden die Grafikdaten in Sequoia in separaten Peak-Dateien (.h0-Dateien) gespeichert.

  • BWF-Grafikdaten lesen und in Sequoia nutzen: Wenn Sie diese Option aktivieren, wird der enthaltene „Peak-Chunk“ anstelle der .h0 Datei benutzt.

Hinweise zum Import und Export von ISRC von und in CD Track Indizes

Um ISRC aus Wave-Dateien in CD Track Indizes zu übernehmen, laden Sie eine oder mehrerer Wave-Dateien hintereinander auf die erste Spur und wählen Sie im Menü CD/DVD > Indizes > Indizes an Objektkanten setzen. Nur bei dieser Vorgehensweise werden die ISRC aus den Wave-Dateien in die CD Track Indizes übernommen, jedoch nicht beim manuellen Setzen von CD Track Indizes. Sie sehen die ISRC der importierten Dateien in der Spalte ISRC des Marker Managers.

Um beim Import von CD Tracks den ISRC-Eintrag in die importierten WAV-Dateien zu übernehmen, aktivieren Sie im CD-Import-Dialog die Option ISRC- und Pause-Indizes übernehmen. Um die ISRC-Einträge bereits im Importdialog zu sehen, klicken Sie auf die Schaltfläche ISRC auslesen.

Um die ISRC, die Sie zuvor in CD Track Indizes festgelegt haben, in die Wave-Dateien zu übernehmen, wählen Sie im Export-Dialog unter Quelle die Einstellungen An Markern aufteilen und Jeden CD-Titel in eine Datei. Da jeder Titel einen eigenen ISRC benötigt, ist es nicht möglich, nur einen ISRC für zusammenhängende Titel anzugeben.