Quantisierungseinstellungen

Die Quantisierungseinstellungen öffnen Sie im Menü des MIDI-Editors unter MIDI-Funktionen > Erweitertes Quantisieren > Quantisierungseinstellungen… oder im Hauptmenü von Sequoia unter Menü Objekt > Quantisierung > MIDI-Quantisierung… oder mit dem Tastaturkürzel Alt + Q.

Der Dialog mit den Einstellungen ist „nicht-modal”, Sie können ihn also bei Bedarf offen lassen und bestimmte Passagen mit verschiedenen Einstellungen testen.

Oben im Dialog werden die gewählten Quantisierungseinstellungen visualisiert. Die blauen Striche zeigen die Zielpositionen für die quantisierten Noten an, also die Rastpunkte, die Länge der Striche entspricht der Anschlagsstärke für Groove Templates. Die grauen Bereiche um diese herum kennzeichnen das Quantisierungsfenster, also die Zeitpositionen, die von der Quantisierung betroffen sind.

Unter Zeige Takte/Taktart lässt sich festlegen, wie viele Takte in welcher Taktart das Einstellungsfenster anzeigt. Die Taktbeschriftungen des Quantisierungsrasters hängen von der eingestellten Taktart ab.

Q-Raster/Länge: Quantisierungsraster und -länge, also die Zielpunkte innerhalb des Taktes, auf die die Notenstartzeitpunkte und/oder die Länge verschoben werden. Die beiden Eingabefelder entsprechen den Eingabefeldern in der Werkzeugleiste des MIDI-Editors. Mit dem Wert # für den Längenparameter koppeln Sie den Längenquantisierungswert an den (Start-)Rasterquantisierungswert.

Q Schwelle/Q Fenster: Mit den Parametern Q Schwelle/Q Fenster können Sie die Quantisierung auf bestimmte Noten einschränken, um die Natürlichkeit einer MIDI-Aufnahme zu erhalten.

  • Mit dem Parameter Q Schwelle werden Noten, die schon nah genug am nächsten Rastpunkt liegen, von der Quantisierung ausgenommen. Es werden also nur Noten quantisiert, die weit genug vom Raster abweichen.

  • Umgekehrt lassen sich durch eine Verkleinerung von Q Fenster Noten von der Quantisierung ausschließen, die zu sehr vom Raster abweichen. Damit ist es zum Beispiel möglich, Viertel- oder Achtelnoten zu quantisieren und die dazwischen liegenden Sechzehntelnoten zu erhalten, wenn man das Fenster entsprechend verkleinert.

Zusammen gefasst gilt also: Events die weniger als den Schwelle oder mehr als den Fenster - Abstand vom Rasterpunkt haben, werden nicht quantisiert. Der von der Quantisierung betroffene Zeitbereich wird in der Dialog-Grafik grau dargestellt.

Zu Kontrollzwecken lassen sich mit der Schaltfläche Noten innerhalb des Q-Bereichs markieren alle Noten auswählen, die von der Quantisierung betroffen wären.

Swing: Mit diesem Wert stellen Sie eine swingende Spielweise ein. Dabei sind die Abstände zwischen jedem zweiten Rasterpunkt unterschiedlich lang, entsprechend einer betonten/unbetonten Spielweise.

Die Zahl ist eine Prozentangabe. Ein Swing von 50 entspricht einer geraden Spielweise, alle Rasterabstände sind gleich lang (50% zu 50%). Dies ist die Voreinstellung.

Eine Swing-Einstellung von 67entspricht der triolischen Spielweise, typisch für Blues oder Swing-Musik. Die doppelte Notenlänge (also z.B. ein 1/8 bei einem 1/16 Raster) wird dabei in drei Zeitabschnitte aufgeteilt, die 1/16-Noten erhalten abwechselnd 2/3 (also 67%) und 1/3 (33%) der Länge der Achtelnote, anders ausgedrückt, eine 1/8 Triole, bei der die ersten beiden Noten gebunden werden.

Eine Swing-Einstellung von 75 entspricht einer Punktierung, aus zwei 1/8 Noten werden eine punktierte 1/8 und eine 1/16 Note.

Die charakteristischen Swing-Einstellungen (Shuffle) für elektronische Tanzmusik liegen zwischen 50 und 66.

Offset: Durch die Veränderung des Wertes für den Offset verschieben Sie das gesamte Quantisierungsraster. Negative Werte verschieben das Quantisierungsraster nach links, d.h in der Zeit nach vorn, positive Werte nach rechts, d. h. in der Zeit nach hinten. Der Maximalwert von 100 entspricht einem Versatz von der Hälfte der Rasterweite.

Die Darstellung der blauen Rastpunkte im Dialog und des Rasters im MIDI-Editor folgt der Änderung dieses Werts.

Humanize: Der Parameter Humanize verschafft Ihnen eine weitere Variationsmöglichkeit, indem Sie Noten nach dem Zufallsprinzip bis zu einem festgelegten Abstand auf Positionen rund um den exakten Quantisierungswert anordnen können. Die Einstellung erfolgt in % einer 16tel Note. Der festgelegte Wert bestimmt also den maximal möglichen Abstand der quantisierten Noten zum exakten Quantisierungswert.

Soft Q: Soft Q ist eine Quantisierung, bei der die Events nicht genau auf den Rasterpunkt verschoben werden, sondern nur teilweise, wie viel, wird durch den Soft Q-Wert festgelegt. 100 verschiebt das Event genau auf den Quantisierungsrasterpunkt, 50 verschiebt das Event auf die Mitte zwischen momentaner Position und Quantisierungsrasterpunkt und 0 bedeutet gar keine Verschiebung.

Der Befehl Soft Q anwenden berücksichtigt den aktuellen Stärke-Wert in den Quantisierungsoptionen. Der einfache Quantisierungsbefehl erfolgt dafür immer mit 100%. So können Sie jederzeit zwischen näherungsweiser (soft) und harter Quantisierung auswählen, ohne die Quantisierungsoptionen jedes Mal anpassen zu müssen.

Einstellung für die Standard-Quantisierung: Wählen Sie aus der Liste die Quantisierungsaktion aus, die beim Klicken auf die Quantisieren-Schaltfläche ausgeführt werden soll. Informationen zu den verschiedenen Quantisierungbefehlen finden Sie unter MIDI-Funktionen

Mit Hilfe der beiden Schaltflächen können Sie die jeweils zuletzt durchgeführte Quantisierung rückgängig machen oder wiederherstellen.

Quantisierung zurücksetzen: Alle Noten werden auf ihre originalen Positionen zurückgesetzt.

Standard-Einstellungen: Die Schaltfläche stellt die Optionen auf die Standardeinstellungen zurück: Q Schwelle=0, Q Fenster=100, Swing=50 und Offset=0.

Presets:

Hier können Sie aus verschiedenen Voreinstellungen wählen:

  • 5-Tuplet: Die Quantisierung erfolgt nach Quintolen
  • Magnetic Quantize: Der „Fenster“-Wert steht dabei auf „50“, d.h.es wird insgesamt nur 50% des Quantisierungsintervalls berücksichtigt. Somit werden nur Events quantisiert, die sich innerhalb eines Bereichs von 25% der Rasterweite links und rechts vom Gitterpunkt befinden
  • Soft Quantize: Der „Stärke“-Parameter steht dabei auf „50“, d.h. die Quantisierung erfolgt auf den halben Abstand zwischen aktueller Poition und dem nächsten Gitterpunkt
  • Swing: Der „Swing“-Parameter steht dabei auf „75“, d.h. die ungeraden/unbetonten Zählzeiten werden im Vergleich zum binären Rhythmus, der den „Swing“-Wert „50“ aufweist, verzögert gesetzt. So wird das Swing-Feeling hervorgebracht
  • Triplets: Die Quantisierung erfolgt nach Triolen
  • 16th Offbeat: Das Quantisierungsraster wird im Timing um eine 16tel Note nach hinten verschoben
  • 8th Offbeat: Das Quantisierungsraster wird im Timing um eine 8tel Note nach hinten verschoben
  • Mit New Groove und More life for HiHat stehen Ihnen Groove Templates zur Verfügung

Natürlich können Sie hier auch eigene Einstellungen erstellen und diese dann als Preset abspeichern.