Spur-Freeze
Mit Spur-Freeze (Spur „einfrieren“) rendern Sie die ausgewählte Spur in eine Wave-Datei, die alle Objekte der aktiven Spur ersetzt. Dabei werden die Objekt- und Spureffekte eingerechnet, so dass die CPU von rechenintensiven Echtzeit-Effektberechnungen entlastet wird. Die eingefrorene Spur wird in einem internen VIP gespeichert und kann dort auch bearbeitet werden. Beim „Auftauen“ (Unfreeze) werden diese Bearbeitungen in das Ausgangsprojekt übernommen.
Um eine Spur einzufrieren, wählen Sie im Menü Spur > Spur-Freeze > Spur-Freeze oder klicken Sie mit Rechts auf den Spurkopf und wählen Sie Spur-Freeze aus dem Kontextmenü (Tastaturkürzel: Alt + Umschalt + F).
Die Spur wird mit der aktuellen Lautstärke, allen Effekten und Automationen in eine Wave-Datei gerendert und dann durch eine Spur in Normaleinstellung ersetzt, die ein einzelnes Objekt mit dieser Wavedatei enthält.
Hinweis: Das erzeugte Objekt ist etwas länger, weil die Ausklingzeit/Nachhallzeit mit einberechnet ist. Die Länge der Nachhallzeit beim Einfrieren bestimmen Sie über den Parameter Maximale Nachhallzeit für Objekte ohne Fade-out unter Programmeinstellungen > Systemoptionen > Wiedergabe.
Mit Menü Spur > Spur-Freeze > Spur-Freeze bearbeiten öffnen Sie das interne Freeze-Projekt, in dem die eingefrorene Spur gespeichert ist. Sie können dort beliebige Änderungen, wie in jedem anderen Projekt, vornehmen, vom Objektschnitt über Effektberechnungen in Objekt und Spur bis hin zum Einfügen anderer Audiodateien. Wenn Sie das Freeze-Projekt speichern, wird es gerendert und die Änderungen in das Ausgangsprojekt übernommen.
Mit Menü Spur > Spur-Freeze > Spur-Unfreeze (Tastaturkürzel: Alt + Umschalt + U) tauen Sie die Spur wieder auf. Die beim Spur-Freeze entstandene Wave-Datei wird entfernt und durch die Spur im Freeze-Projekt ersetzt. Änderungen, die im Freeze-Projekt vorgenommen wurden, werden mit in die Spur übernommen.
Hinweis: Wenn Sie im Freeze-Projekt zusätzliche Spuren hinzugefügt haben, können Sie Spur-Unfreeze nicht mehr ausführen.
Spur-Freeze für AUX-Busse/Submix-Busse
Auch Submix- und AUX-Busse können eingefroren werden.
Submix-Bus
- Spuren, die auf den eingefrorenen Submix-Bus geroutet wurden, bleiben unverändert.
- Der Submix-Bus-Eingang wird gemutet.
- Die Freeze-Datei wird als Audio-Objekt in die Submix-Spur eingefügt.
- Die Ausgänge der Spuren, die auf den Submix-Bus geroutet sind, werden in Track Editor und Mixer mit roten Rahmen gekennzeichnet.
- Nach dem Freeze durchgeführte Änderungen auf diesen Spuren haben auf den keine Auswirkungen auf die Wiedergabe des eingefrorenen Submix-Busses.
AUX-Bus
- Die AUX-Send-Einstellungen der Spuren werden beim Freeze berücksichtigt, aber nicht die Objekt-AUX-Sends.
- Spuren, die auf den eingefrorenen AUX-Bus geroutet wurden, werden nicht verändert.
- Der AUX-Bus-Eingang wird gemutet.
- Die zugehörigen AUX-Send-Regler der Spuren werden in Track Editor und Mixer mit roten Rahmen gekennzeichnet.
- Die beim Freezen entstandene Datei wird als Audio-Objekt in die AUX-Spur eingefügt.
- Nach dem Freezen durchgeführte Änderungen auf den Spuren, die an den AUX-Bus senden, haben keine Auswirkungen auf die Wiedergabe des eingefrorenen AUX-Busses.
Wenn Sie in Spuren etwas geändert haben, die auf einen gefreezten Submix- oder AUX-Bus geroutet sind, sollten Sie den Bus mit dem Befehl Spur-Unfreeze „auftauen“ und ihn sofort mit „Spur-Freeze“ auf dem aktuellen Stand wieder einfrieren.
Freeze von VST-Instrumenten
Sie können auch Spuren mit Software-Instrumenten einfrieren. Bei einem einfachen Routing (Audio+MIDI in einer Spur) können Sie die Spur einfach einfrieren, wie oben beschrieben. Sie können dann die Funktion Spur-Freeze bearbeiten nutzen, um Änderungen am MIDI-Objekt der Spur vorzunehmen.
Sobald das VSTi mehrere Spuren für Audio oder MIDI benutzt und zusätzliche Einzelausgänge verwendet werden, müssen Sie die Freeze-Funktion im VSTi Manager benutzen, um sicher zu stellen, das alle beteiligten Spuren eingefroren werden.
Dazu wählen Sie das Instrument im VSTi-Manager aus und wählen unter Funktionen die Option Freeze. Dabei wird das Audiosignal aller Audio-Return-Spuren durch Audio-Objekte ersetzt. Das eingefrorene Instrument wird nicht mehr durch Spuren mit MIDI-Dateien angesteuert und wird deaktiviert.
Im Gegensatz zum einfachen Spur-Freeze mit Audiodateien oder einem innerhalb einer Spur gehosteten VSTi sind die MIDI-Daten nicht Bestandteil des Freeze-Projekts. Daher können Sie zum Bearbeiten der Freeze-Daten der Einzelausgänge die Funktion Spur-Freeze bearbeiten nicht benutzen. (Auf diesen Spuren sind gar keine Daten vorhanden).
Die MIDI-Objekte liegen weiterhin im Projekt, deren Inhalt wird aber nicht verwendet und spätere Änderungen darin haben keinen Einfluss auf die Instrumentenausgabe. Wenn Sie also Änderungen an den MIDI-Daten eingefrorener VSTi vornehmen wollen, wählen Sie zuerst die Option Unfreeze im VSTi Manager, nehmen die gewünschten Änderungen am MIDI-Objekt vor und frieren das Instrument anschließend wieder ein.
Sie könnten auch so die einzelne Spuren der Instrumentenausgänge einfrieren, denn Spuren lassen sich auch einfrieren, wenn sie keine Objekte enthalten. Dabei wird aus dem Audio des Einzelausgangs und den Effekten in dieser Spur eine Audiodatei erzeugt. Da das Instrument und auch die dazugehörige MIDI-Spur weiterhin aktiv sind, müssten Sie dann, um zu vermeiden, dass die Spur doppelt abgespielt wird, den betreffenden Einzelausgang direkt im Instrument deaktivieren. Aus Gründen der Übersichtlichkeit empfehlen wir diese Vorgehensweise ausdrücklich nicht!